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SORRY WE MISSED YOU

Regie: Ken Loach
Drama. GB/FR/BE. 2019. 101 Minuten.

Ricky (Kris Hitchen) hat in seinem Leben jeden erdenklichen Job gemacht. Er hat auf dem Bau gearbeitet, Straßen gepflastert, sogar Gräber ausgehoben auf dem Friedhof. Nun versucht er, sich als Paketfahrer „selbständig zu machen“. Das Wort an sich ist der reinste Euphemismus und davon gibt es im ersten Dialog in „Sorry We Missed You“ viele. Mallony, der muskelbepackte Leiter der Fahrzentrale, erklärt Ricky das Konzept der „Zero Hour“-Verträge, mit denen das Unternehmen arbeitet: Die Fahrer werden Teil des Franchise, sie haben keine festen Arbeitszeiten, sondern werden nach Schnelligkeit der Lieferung und Schwierigkeit der Lieferroute bezahlt.
Schnell muss Ricky jedoch feststellen, dass der Traum, durch diese Freiheiten sein eigener Chef zu werden, neoliberale Augenwischerei ist. Denn in der Praxis heißt es für ihn ab jetzt, sechs Tage die Woche 14 Stunden unterwegs zu sein, um das Geld zu machen, mit dem seine Familie überleben kann. Jede Verspätung, jeder Ausfall wird mit einer Strafgebühr geahndet. Der Eingangsdialog mit den vielen Euphemismen des Unternehmers ist über schwarzem Bild zu hören, auf dem nach und nach die Anfangscredits laufen. Jeder, der schon einmal Arbeit gesucht hat, kennt die Phrasen. Sie sind nicht spezifisch für den Protagonisten. Doch was genau hinter ihnen steckt, wird dann an Rickys Geschichte erzählt, die sich mehr und mehr zuspitzt.

MO,07.02.2022, 20:00, Haus der Vulkane, Stainz 85, Straden

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THE FAREWELL • Basierend auf einer wahren Lüge
Regie: Lulu Wang
Tragikomödie. US. 2019. 98 Minuten.

Als die in New York aufgewachsene Billi (grossartig: Awkwafina, bekannt als Rapperin und aus CRAZY RICH ASIANS) von ihren Eltern erfährt, dass ihre geliebte Grossmutter Nai Nai in China nur noch kurz zu leben hat, steht ihr Leben Kopf. Die Familie beschliesst, Nai Nai im Ungewissen zu lassen und ihr die tödliche Krankheit zu verschweigen. Um die plötzliche Anwesenheit der ganzen Familie plausibel zu erklären, wird kurzerhand eine Spontan-Hochzeit organisiert…
Während Billi versucht, die Lüge aufrecht zu erhalten und dabei durch das ständige Minenfeld familiärer Erwartungen steuert, stösst sie auf Dinge, die ihr eigenes Leben verändern. Es ist die Chance, sowohl das Land ihrer Eltern als auch den wundersamen Geist ihrer Grossmutter wieder zu entdecken.
Der mit 99% positiven Kritiken auf rottentomatoes.com bewertete THE FAREWELL ist für viele der schönste und auch lustigste Film des Jahres. Hauptdarstellerin Awkwafina  – auch als Rapperin bekannt – brachte weltweit das Publikum schon in „Crazy Rich Asians“ zum Lachen.
»Der beste Film des Jahres« (The Daily Beast)


https://www.filmcasino.at/film/the-farewell/

MO,07.03.2022, 20:00, Haus der Vulkane, Stainz 85, Straden


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3400 SEMMELN • Flüchtende. Helfende. Menschen.

FILM von Heinz Trenczak
Dokumentarfilm. AUT. 2020. 101 Minuten.

Als im September 2015 eine besonders große Zahl von Schutzsuchenden südlich von Graz in der "Schwarzl-Halle" ankam, reagierte deren Pächter, Klaus Leutgeb, prompt: er bestellte unverzüglich 3400 Semmeln.
„3400 Semmeln – Flüchtende. Helfende. Menschen.“ ist ein dokumentarisches Langzeit-Filmprojekt zur Flüchtlingssituation in Graz und in der Steiermark. Regisseur und Produzent Heinz Trenczak sowie fünf weitere Kameraleute haben im Laufe der vergangenen fünf Jahre (2015 – 2020) hunderte Stunden Videos gedreht – darunter individuelle Langzeitporträts von sechs Schutzsuchenden und Helfer*innen.
Eine Koproduktion der Vis-à-vis Film mit der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik, mit Unterstützung durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich, das Land Steiermark Kultur, die Bank für Gemeinwohl, die Katholische Kirche Steiermark, die Stadt Graz Kultur sowie die ÖH an der Uni Wien, das Alternativreferat der ÖH an der Uni Graz, die Grazer KPÖ und den Grünen Gemeinderatsklub Graz.

Im Anschluss: Publikumsgespräch mit Heinz Trenczak (Regie), David Kranzelbinder (Kamera) und Petra Leschanz (Helfende)

MO,04.04.2022, 20:00, Haus der Vulkane, Stainz 85, Straden


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FUCHS IM BAU

Regie: Arman T. Riahi
Drama. A/BiH. 2020. 103 Minuten.

Die neue Arbeitsstelle des ehrgeizigen Mittelschullehrers HANNES FUCHS ist ungewöhnlich: Es ist die Gefängnisschule im Jugendtrakt einer großen Wiener Haftanstalt. Dort trifft Fuchs auf die eigenwillige Gefängnislehrerin ELISABETH BERGER, die mit ihren unkonventionellen Lehrmethoden nicht nur die Untersuchungs-häftlinge in Schach, sondern auch die Justizwache auf Trab hält. Dem obersten Wachebeamten der Jugendabteilung, ERNST WEBER, ist Bergers Kunststunde ein Dorn im Auge, da er sie als Sicherheitsrisiko sieht. Doch genau auf diese Kunststunde legt Berger besonderen Wert, da sich während des Malens sogar die härtesten Insassen beruhigen.


https://www.filmladen.at/film/fuchs-im-bau/ 

MO,02.05.2022, 20:00, Haus der Vulkane, Stainz 85, Straden


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ROTZBUB

Regie:Marcus H. Rosenmüller, Santiago López Jover
Animation. Spielfilm. AT. 2021. 90 Minuten.

Beim Wirten in Siegheilkirchen sitzt ein Rotzbub und zeichnet die nackerte Fleischhauerin. Die Bilder erregen den ganzen Ort, der Rotzbub heißt Manfred Deix und hat Talent. Doch Maler braucht so eine Kleinstadt im Österreich der 1960er vor allem zum Überpinseln ihrer braunen Flecken. Zum Glück gibt es das Espresso Jessy, das Bier und den Rock’n’Roll. Eines schönen Tages kommen die Roma in den Ort und mit ihnen die furchtlose Mariolina. Endlich gibt es in Siegheilkirchen wirklich etwas zu zeichnen. Aber den Ewiggestrigen im Dorf ist das Fremde natürlich ein Dorn im Auge und sie basteln schon an einer Bombe.
Marcus H. Rosenmüller ist Spezialist für Lausbubengeschichten. Die Lebensgeschichte von Manfred Deix ist also in besten Händen. Und das österreichische Kino könnte seine Animationsfilm-Tradition mit keiner idealeren Konstellation begründen. Kaum ein Künstler hat Österreichs Selbstbild nach 1945 so geprägt wie Manfred Deix. Seine unverwechselbaren Bilder lernen nun laufen und erzählen uns von den Wurzeln ihrer liebevollen Drastik. Wieso wird einer so und wieso kann dann trotzdem was aus ihm werden? Die Zärtlichkeit, mit der Marcus H. Rosenmüller der Figur des ROTZBUB weit über das Derbe hinaus lebendige Facetten abgewinnt, zeugt von hoher Kompetenz für die Vielschichtigkeit der Provinz. Dieser Film ist ein Denkmal für Nachkriegs-Österreich, und es sind die Randexistenzen, die dabei gut aussteigen.
Markus Freistätter macht den lustvollen Leidensweg seiner Titelrolle spürbar. Und der Cast staubt nur so vor Publikumslieblingen. Bevor wir in die überwältigende Liste einsteigen, seien zwei Cameos besonders hervorgehoben: Armin Assinger als Gendarm ist wohl der Glücksgriff des Jahrtausends, und Bilderbuch-Frontman Maurice Ernst als Einfaltspinsel die Entdeckung des Jahrzehnts. (Text: Hosea Ratschiller)

MO,03.10.2022, 20:00, BioWeinHof Monschein, Schwabau 21, Straden

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GROSSE FREIHEIT

Regie: Sebastian Meise
AT/DE. 2021. 117 Minuten.

Ein intensiver Film über Sehnsucht und Freiheit.

Die grosse Freiheit soll in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg angekommen sein, doch die Unterdrückung betrifft immer noch bestimmte Bevölkerungsgruppen. Paragraph 175 stellt Homosexualität unter Strafe und so landet Hans (Franz Rogowski) wiederholt im Gefängnis.
Hier begegnet er dem Mörder Viktor (Georg Friedrich) – und kann ihn nicht ausstehen, was auf Gegenseitigkeit beruht. Doch als die Jahre ins Land ziehen und die zwei Häftlinge sich immer wieder begegnen und zur einzigen Konstante im Leben des jeweils anderen werden, verkehrt sich die Abneigung ins Gegenteil.
Österreichischer Filmpreis 2022: Bester Spielfilm, beste männliche Hauptrolle, beste männliche Nebenrolle, beste Regie, bestes Drehbuch, beste Kamera, beste Maske, bester Schnitt
Viennale 2021: Wiener Filmpreis


https://www.filmladen.at/film/grosse-freiheit/

MO,07.11.2022, 20:00, BioWeinHof Monschein, Schwabau 21, Straden

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EIN BISSCHEN BLEIBEN WIR NOCH

Regie: Arash T. Riahi
AT. 2020. 102 Minuten.

Die tschetschenischen Flüchtlingskinder Oskar und Lilli leben seit sechs Jahren in Österreich, aber sie haben noch immer kein dauerhaftes Bleiberecht. Als die Familie abgeschoben werden soll, unternimmt ihre psychisch labile Mutter einen Selbstmordversuch. Oskar und Lilli werden von ihrer Mutter getrennt und vorerst bei verschiedenen Pflegeeltern untergebracht. Heimlich halten die Geschwister Kontakt zueinander und hoffen, sich und ihre Mutter bald wieder zu treffen. Mit der unbändigen Kraft ihrer Liebe zueinander versuchen sie, jede bürokratische Hürde mit Leidenschaft und Phantasie zu überwinden.
Nach dem Roman "Oskar und Lilli" von Monika Helfer.

"Zwischen Humor und Resignation, zwischen Anmut und Enttäuschung, zwischen Leichtigkeit und Kampflust findet der Film eine Balance, die weitgehend von der Genauigkeit und Spontaneität der beiden jungen SchauspielerInnen getragen wird, die den Film vom Anfang bis zum Ende tragen. Ein berührendes humanistisches Manifest." (aVoir aLire)
"Durch die meisterhafte Regie, die jungen SchauspielerInnen und die sorgfältige Bildsprache schafft Arash T. Riahi ein bemerkenswertes Kunstwerk. Auf allen Ebenen außergewöhnlich. Von Anfang bis Ende." (Le Figaro)


http://www.einbisschenbleibenwirnoch.at/

MO,05.12.2022, 20:00, BioWeinHof Monschein, Schwabau 21, Straden

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