LE HAVRE
Ein Film von Aki Kaurismäki
Tragikomödie. Finnland/Frankreich/Deutschland 2011. 93 Minuten

Marcel Marx (André Wilms), früher Autor und wohlbekannter Bohemian, hat sich vor längerer Zeit in sein frei gewähltes Exil, die Hafenstadt Le Havre, zurückgezogen. Hier geht er inzwischen der ehrenwerten, aber nicht sonderlich einträglichen Tätigkeit eines Schuhputzers nach. Der Traum vom literarischen Durchbruch ist längst begraben und trotzdem führt er ein zufriedenes Leben mit seiner Frau Arletty (Kati Outinen). Doch plötzlich erkrankt Arletty schwer, gleichzeitig kreuzt das Schicksal seinen Weg in Gestalt des minderjährigen Flüchtlings Idrissa (Blondin Miguel) aus Afrika.

Und so ist Marcel gezwungen sich erneut gegen die menschliche Gleichgültigkeit zu erheben. Es wird Zeit für Marcel, seine Schuhe zu polieren und die Zähne zu zeigen...

MO, 07.01.2013, 20:00

EL BANO DEL PAPA - DAS GROSSE GESCHÄFT
Ein Film von Enrique Fernández, César Charlone
Komödie. Uruguay 2007. 98 Minuten 

Beto lebt mit Frau und Tochter in dem verschlafenen Städtchen Melo im Nordosten Uruguays. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit waghalsigen Schmuggeltouren per Fahrrad über die brasilianische Grenze. Eines Tages gerät ganz Melo aus dem Häuschen. Papst Johannes Paul II. hat seinen Besuch angesagt und will seine Uruguay-Tournee ausgerechnet in dieser kleinen Stadt beginnen. Mehr als 50.000 Menschen würden zu diesem Ereignis erwartet, wissen die Medien zu berichten. Das dürfte nicht nur der Seele gut tun, da ist auch ein großes Geschäft zu machen.
Dann ist der große Tag des Papstbesuchs da.
MO, 04.02.2013, 20:00

DIE SUMME MEINER EINZELNEN TEILE
Ein Film von Hans Weingartner
Drama. Deutschland 2012. 109 Minuten

Martins einzige Sicherheit sind die Zahlen. Vor nicht allzu langer Zeit war er ein genialer Mathematiker auf Karrierekurs in einem großen Unternehmen, verdiente gut, hatte eine Freundin. Ein geordnetes Leben. Er arbeitete bis zur Erschöpfung - bis er zusammenbrach und die Welt in tausend Einzelteile zerfiel.
Nach der Entlassung aus der Psychiatrie verliert Martin seine Stelle, holt seine Sachen von der Exfreundin ab und isoliert sich. Er fühlt sich verfolgt und es fällt ihm immer schwerer, die Wirklichkeit mit seinen Zahlen zu bändigen. Jenseits der Zahlenkolonnen, am Rande der Stadt trifft er auf einen geheimnisvollen Jungen, der nur russisch spricht. Gemeinsam flüchten sie in den Wald.
Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis man Martin auch dort finden wird...

MO, 04.03.2013, 20:00

ZAINA - KÖNIGIN DER PFERDE
Ein Film von Bourlem Guerdjou
Drama. Frankreich/Deutschland 2005. 101 Minuten

"Du sollst fliegen ohne Flügel, du sollst siegen ohne Schwert." Diese Worte des Propheten Mohammed begleiten die Erschaffung des Pferdes. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass das edelste, anmutigste und vielleicht schönste aller Rösser der Vollblutaraber ist.
Zaïna - Königin der Pferde erzählt eine berührende Geschichte aus der Wiege der Araber, den unendlichen Weiten, imposanten Wüsten und Bergen Nordafrikas. Es ist die Geschichte eines stolzen, mutigen Mädchens mit einem großen Traum: Zaïna (Aziza Nadir) will beim Agdal, dem berühmtesten Pferderennen des Orients, mitreiten. Doch nur Männern steht diese Ehre zu.

MO, 01.04.2013, 20:00

MORE THAN HONEY
Ein Dokumentarfilm von Markus Imhoof
Dokumentarfilm. Schweiz, Deutschland, Österreich. 2012. 90 Minuten

Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr:
die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren.
MORE THAN HONEY entführt uns in das faszinierende Universum der Biene. Regisseur Markus Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird.

07.10.2013, 20:00

DIE WAND
Ein Film von Julian Roman Pölsler nach dem gleichnamigen Roman von Marlen Haushofer
Deutschland, Österreich. 2012. 108 Minuten

Einer Frau (Martina Gedeck) wacht eines Morgens in einer Berghütte auf und stellt fest, dass sie von einer unüberwindbaren unsichtbaren Wand eingeschlossen ist, welche die Hütte umgibt. Mit einem Hund, einer Kuh und einer Katze stellt sie sich den Herausforderungen ihres neuen Lebens. Die Ursache dieser Wand bleibt rätselhaft, die Frau vermutet, dass die plötzlich eingetretene Katastrophe durch eine Geheimwaffe herbeigeführt wurde. Die Frau beginnt ihre Erlebnisse aufzuschreiben, um gegen die Angst anzukämpfen. Sie erzählt anhand ihrer spärlichen Notizen auf alten Kalendern und schreibt auf vergilbtem Briefpapier über die Schwierigkeiten des ersten Sommers "hinter der Wand". Als sie ihren Bericht beendet, ist kein Blatt übrig geblieben und die Frau ist ganz ruhig, denn sie sieht ein kleines Stück weiter. Sie sieht, dass dies nicht das Ende ist. Sie erkennt, dass etwas auf sie wartet.

04.11.2013, 20:00

MAMA ILLEGAL
Ein Film von Ed Moschitz
Österreich. 2011. 98 Minuten. OmU

Sie geben den Schleppern ihre Ersparnisse und riskieren auf ihrer Reise nach Westeuropa ihr Leben: Aurica, Raia und Natasa, drei Mütter aus einem kleinen moldawischen Dorf.
Sie kehren ihrem ärmlichen Heim, den kaputten Straßen, den baufälligen Schulen und den zahllosen unbewohnten Häusern den Rücken, um in Österreich und Italien als Putz- oder Pflegehilfen zu arbeiten. Hier führen sie ein Leben im Untergrund - mit einem harten Job, ohne gültige Papiere, schutzlos und ohne medizinische Versorgung - jahrelang getrennt von Kindern und Familien. Alles, was vom im Westen hart erarbeiteten Geld übrig bleibt, schicken sie nach Hause zu ihren Familien.
Doch ihr Wunsch nach einer besseren Zukunft und einem schöneren Leben fordert einen hohen Preis. Die Rückkehr sieht nach all den Jahren ganz anders aus als geplant. Nach langer Zeit in der Ferne sind die Kinder erwachsen und die Ehemänner entfremdet. Die gesellschaftliche Kluft, die sie zu überwinden trachteten, droht die Familien endgültig auseinander zu reißen. Im Westen nicht wirklich angekommen und angenommen, stellen sie fest, dass ihnen ihre Heimat fremd geworden ist.
Mama Illegal zeichnet sieben Jahre im Leben der drei Frauen nach. Die Kamera ist bei Schicksalsschlägen ebenso dabei wie bei Momenten der Freude. Ein Film über den Preis des Traumes von einem besseren Leben.

02.12.2013, 20:00